Hündinnen die Läufigkeit erleichtern

Meine Hündin ist zum ersten Mal läufig: so erleichterst du ihr die Zeit

Ist deine Hündin zum ersten Mal läufig, kann das sowohl deine Vierbeinerin als auch dich vor kleine und große Herausforderungen stellen. Damit du bestmöglich auf die erste Läufigkeit vorbereitet bist, haben wir dir die wichtigsten Informationen rund um die Geschlechtsreife deiner Hündin in diesem Ratgeber zusammengefasst.

Außerdem beantworten wir dir die wichtigsten Fragen rund um die erste Läufigkeit, zum Beispiel, auf welche Symptome du bei deiner läufigen Hündin achten kannst und wie du sie während ihres Zyklus am besten unterstützen kannst.

In diesem Ratgeber geben wir dir hilfreiche Tipps, die dir dabei helfen, entspannt mit der Situation umzugehen und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Damit du noch vor der ersten Läufigkeit deiner Hündin zum absoluten Experten wirst.

Was versteht man unter der Läufigkeit bei Hunden?

Als Läufigkeit bezeichnet man den Fortpflanzungszyklus einer Hündin. Andere Begriffe, die du vielleicht schon einmal gehört hast, sind "Hitze" oder "Östrus". Während ihrer Läufigkeit kann deine Hündin sich fortpflanzen. Der Zyklus lässt sich in vier Phasen unterteilen.

Die vier Phasen der Läufigkeit

1. Proöstrus

Die sogenannte Vorbrunst dauert zwischen 3 und 17 Tage. Die Eizellen reifen in den Eizellen heran. Die Gebärmutterschleimhaut wird durch die Bildung von Östrogen auf die Aufnahme eines befruchteten Eis vorbereitet. Die Hündin verliert Blut. Die Menge kann variieren.

2. Östrus

Der Östrus, auch als Brunst oder Standhitze bezeichnet, ist die Phase, in der die Hündin empfängnisbereit ist. Diese Phase dauert in der Regel etwa 5 bis 9 Tage. Der Ausfluss wird heller. Der Höhepunkt der Empfängnisbereitschaft tritt in der Regel etwa in der Mitte des Östrus auf.

3. Metöstrus

Diese Phase tritt nach dem Östrus auf und dauert bis zu 90 Tage. Voraussetzung dafür ist, dass keine Trächtigkeit stattgefunden hat. Die Schwellung nimmt ab und die Blutung hört auf. Das hormonelle Gleichgewicht findet wieder in seine Balance. In dieser Phase kann es bei deiner Hündin zu einer Scheinträchtigkeit kommen.

4. Anöstrus

Der Anöstrus ist die inaktive Phase des Läufigkeitszyklus. Diese Phase kann mehrere Monate dauern. Der Fortpflanzungszyklus ruht und deine Hündin kann sich in diesem Zeitraum nicht fortpflanzen.

Erste Läufigkeit: wann tritt die Läufigkeit das erste Mal ein?

In der Regel tritt die erste Läufigkeit bei Hündinnen zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat auf. Diesen ersten Zyklus bezeichnet man auch als "Pubertätshitzigkeit". Deine Hündin hat ab diesem Moment ihre Geschlechtsreife erreicht. Zeitpunkt und Dauer der Läufigkeit können von Hündin zu Hündin variieren.

Wie oft werden Hündinnen läufig?

Eine allgemein gültige Antwort können wir dir auf diese Frage nicht geben. Wie häufig deine Hündin läufig wird, hängt von ihrer Größe, ihrer Rasse und von anderen individuellen Faktoren ab. Im Durchschnitt kannst du von einer Zeitspanne von etwa allen sechs bis acht Monaten ausgehen.

Manche Hunde sind zweimal im Jahr läufig, andere wiederum nur einmal.

Um einen Überblick über die Läufigkeit deiner Hündin zu bekommen, kannst du einen Kalender führen. Dieser kann zum Beispiel bei Tierarztterminen hilfreich sein. Auch, wenn du planst, deine Vierbeiner zu züchten, ist eine Übersicht sinnvoll.

Wie lange dauert die Läufigkeit?

Die Läufigkeit dauert circa drei Wochen.

Euer Tierarzt oder eure Tierärztin kann mittels eines Fruchtbarkeitstests den Hormonspiegel deiner Hündin überwachen oder mithilfe eines Ultraschalls den Zeitpunkt des Eisprungs bestimmen, falls du planst, deine Hündin zu züchten.

Veränderungen im Verhalten: die häufigsten Läufigkeitssymptome

• Häufiges Urinieren

• Unruhe

• Anhänglichkeit

• Appetitsveränderungen

• Stimmungsschwankungen

• schlechte abrufbarkeit

• Reizbarkeit

• Schwellung der Vulva

• Blutungen

Hündin Läufigkeit erleichtern: so kannst du deinem Vierbeiner helfen

Nicht für jede Hündin ist die Zeit der Läufigkeit eine stressige. Manche Tiere ändern ihr Verhalten kaum, andere hingegen reagieren empfindlich auf die Hormonumstellung. Als Herrchen oder Frauchen kannst du deine Hündin unterstützen, indem du in dieser Zeit besonders auf ihre Bedürfnisse eingehst.

Vermeide es, deinen Hund in dieser Zeit zu stressen. Übermäßige Aufregung, laute Geräusche oder der Kontakt zu anderen Hunden könnten sie reizen und zu unerwünschtem Verhalten führen. Macht deine Hündin deutlich, dass sie sich zurückziehen und in Ruhe gelassen werden möchte, solltest du das unbedingt respektieren.

Um deinen Hund sowohl mental als auch physisch auszulasten, ist Bewegung essentiell. Gerade während der Läufigkeit solltest du auf ausreichend Bewegung achten. Manche Hündinnen verfügen während der Läufigkeit über eine Extraportion Energie, die ihr gemeinsam abbauen könnt. So fällt es deiner Fellnase leichter, sich zuhause zu entspannen.

Wieso graut es vielen Hundebesitzern vor der Läufigkeit?

Für deine Vierbeinerin ist die Läufigkeit möglicherweise eine herausfordernde Zeit. Aber auch für dich kann die Hitze deiner Hündin Stress bedeuten.

Während der Läufigkeit zieht deine Hündin die Aufmerksamkeit nicht kastrierter Rüden auf sich. Das kann zu problematischen Interaktionen zwischen deinem und fremden Hunden kommen. Du solltest deine Hündin während der Läufigkeit an der Leine führen, um das Risiko von aufdringlichem Verhalten seitens Rüden oder unerwünschten Deckversuchen zu minimieren.

Außerdem besteht die Gefahr, dass deine Hündin während der Hitze nicht auf den Rückruf reagiert.

Die Stimmung deiner Hündin kann sich in dieser Zeit verändern. Sie kann unruhig, anhänglich, launisch oder territorialer als normalerweise sein. Besonders das erste Mal stellt Herrchen und Frauchen vor eine Herausforderung. Es ist absolut normal, dass die Wesensveränderung deines Lieblings dir ein wenig zu schaffen macht. Sei nicht zu streng mit dir und gönne dir ebenfalls Ruhe und Pausen.

Die Blutung, die während der Hitze eintritt, kann zu Verunreinigungen in deiner Wohnung führen. Die Flecken können als störend empfunden werden und hinter deiner Hündin herzuputzen bedeutet zusätzlichen Aufwand für dich. Wie du diesen umgehen kannst, erklären wir dir im Abschnitt "Tipps und Tricks vor der ersten Läufigkeit".

Bedeutet die Läufigkeit für dich und deine Hündin eine große Belastung, kannst du dich tierärztlich über eine Kastration oder Sterilisation beraten lassen.

Gesundheitsrisiken während der Läufigkeit

Die Läufigkeit verläuft für deine Hündin im Normalfall ohne gesundheitliche Probleme. Es gibt jedoch ein paar gesundheitliche Risiken, die du kennen solltest, um im Ernstfall reagieren zu können.

Bei älteren unkastrierten Hündinnen kann es in seltenen Fällen zu einer Infektion der Gebärmutter, einer sogenannten Pyometra, kommen. Diese tritt während oder nach der Läufigkeit auf und kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein. Eine Gebärmutterinfektion muss umgehend medizinisch behandelt werden.

Hündinnen, die ihre erste Läufigkeit vor dem ersten Lebensjahr gehabt haben und nicht kastriert oder sterilisiert worden sind, haben ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Je häufiger deine Hündin läufig ist, desto höher ist das Risiko eines Brusttumors.

Da Hündinnen während der Hitze Rüden anziehen, kann es zu Auseinandersetzungen zwischen den Hunden kommen. Diese bergen ein Verletzungsrisiko für beide Hunde, vor allem dann, wenn der Rüde eine Paarung erzwingen möchte.

Das Eindringen von Bakterien in die Harnwege kann während der Läufigkeit begünstigt werden. Die Harnröhre ist durch das sie umgebende angeschwollene Gewebe verengt. Dieser Umstand kann zu einer Harnwegsinfektion führen.

Achte außerdem auf Anzeichen einer Scheinträchtigkeit. Worum genau es sich dabei handelt und wie sich eine Scheinträchtigkeit äußert, haben wir dir weiter unten in diesem Ratgeber erläutert.

Tipps und Tricks vor der ersten Läufigkeit

Vor der ersten Läufigkeit deiner Hündin ist es sinnvoll, sich mit dem Thema Läufigkeit auseinanderzusetzen. Zwar ist nicht gesagt, dass deine Hündin die oben genannten Symptome auch wirklich zeigt, aber es schadet nicht, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Für viele Hundebesitzer:innen spielt das Thema Sauberkeit gerade in Bezug auf die Läufigkeit eine zentrale Rolle. Du möchtest deiner Hündin die Läufigkeit erleichtern und gleichzeitig die Hygiene in deinem Zuhause bewahren. Um unerwünschte Blutflecken in der Wohnung zu vermeiden, kannst du auf speziell gefertigte Höschen zurückgreifen, die deine Hündin während ihrer Läufigkeit tragen kann. Die Hosen können gewechselt und gewaschen werden.

Das macht eine gute Läufigkeitshose aus

Als verantwortungsvoller Zweibeiner fragst du dich sicher: woran erkenne ich eine gute Läufigkeitshose? Wir haben die wichtigsten Kriterien für dich gesammelt und sogar eine wunderbare Produktempfehlung, die wir dir ans Herz legen möchten.

Läufigkeitshosen sind so konzipiert, dass sie eng anliegen und ein Auslaufen von Blut verhindern. Dabei schränken sie deine Hündin nicht in ihren alltäglichen Bewegungen ein. Die meisten Fellnasen empfinden die Hosen nicht als störend und tragen sie problemlos. Die Funktionalität der Hose steht im Mittelpunkt.

Achte auf die richtige Passform. Von XS bis XXL bietet Lou für Hündinnen jeder Größe und Form das passende Höschen.

Das Material spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Schließlich möchten wir für unsere Vierbeiner nur das Beste. Das weiche, atmungsaktive und waschbare Material gewährleistet Komfort für die Hündin und ermöglicht eine einfache Reinigung bei 60 Grad. Die Läufigkeitshöschen von Lill´s dürfen sogar in den Trockner! Wie bei allen Produkten in unserem Shop haben wir auch hier einen Partner an unserer Seite, dem Nachhaltigkeit genauso am Herzen liegt wie uns. Alle Höschen werden in Europa produziert und bestehen aus 100%iger Bio-Baumwolle.

Einige Läufigkeitshosen verfügen über eine Tasche oder einen Einschub für austauschbare Einlagen. Die Läufigkeitshöschen von Lou sind so saugstark, dass auf zusätzliche Binden verzichtet werden kann. Der Musselineinsatz fängt das Blut während der Läufigkeit zuverlässig auf. Auf diese Weise kann nichts verrutschen und dir wird das regelmäßige Wechseln der Einlagen erspart.

Sterilisation oder Kastration: so unterscheiden sich die Eingriffe voneinander

Bei einer Sterilisation werden die Eileiter deiner Hündin abgebunden oder verschlossen, um den Durchgang der Eizellen zu blockieren. Dies verhindert eine Trächtigkeit, doch die hormonelle Funktion der Eierstöcke bleibt erhalten. Die Hündin bleibt weiterhin läufig, kann sich jedoch nicht mehr fortpflanzen.

Bei der Kastration werden Eierstöcke und die Gebärmutter chirurgisch entfernt. Dadurch wird nicht nur die Fortpflanzungsfähigkeit der Hündin unterbunden, sondern auch die Produktion der Sexualhormone stark reduziert. Die Kastration kann positive Auswirkungen auf das Verhalten und die Gesundheit deiner Hündin haben. Lasse dich dazu von deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin beraten.

Bitte beachte, dass sowohl die Sterilisation als auch die Kastration irreversible Verfahren sind. Sind die Eingriffe einmal durchgeführt, können sie nicht mehr rückgängig gemacht werden. Bevor du eine Entscheidung triffst, solltest du dich immer ausführlich beraten lassen. Ein Tierarzt kann die individuellen Bedürfnisse der Hündin, mögliche gesundheitliche Vorteile und Risiken sowie andere Faktoren abwägen, um gemeinsam mit dir eine Entscheidung zu treffen.

Kommen Hunde in die Wechseljahre?

Anders als bei Menschen gibt es bei Hündinnen keine Wechseljahre oder einen vergleichbaren Zustand. Die Abstände zwischen den Läufigkeitszyklen können größer werden, ganz aussetzen werden sie bei einer gesunden Hündin jedoch nie. Veränderungen im Zyklus können auf ein gesundheitliches Problem hindeuten und sollten in jedem Fall medizinisch abgeklärt werden.

Scheinträchtigkeit: ein hormonelles Ungleichgewicht

Die Scheinträchtigkeit ist ein hormoneller Zustand, der ausschließlich Hündinnen betreffen kann, die nicht kastriert worden sind. Ausgelöst wird der Zustand nach der Läufigkeit durch Schwankungen des Hormonspiegels. Insbesondere ein schwankender Progesteronspiegel kann eine Scheinträchtigkeit nach sich ziehen.

Während der Scheinträchtigkeit zeigt deine Hündin eventuell Verhaltensänderungen, die denen einer tatsächlichen Trächtigkeit zum Verwechseln ähnlich sein können. Dazu gehören beispielsweise Nestbauverhalten, Anhänglichkeit und Schutzverhalten. Manche Hündinnen können sogar Milch produzieren. Andere zeigen eher ängstliches oder sogar depressives Verhalten.

Es ist verständlich, dass du dir in einer solchen Situation Sorgen um deine Hündin machst. In den meisten Fällen ist die Scheinträchtigkeit jedoch harmlos. Alles, was du für deine Hündin tun kannst, ist, sie im Auge zu behalten. In seltenen Fällen kann die Scheinträchtigkeit zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Milchdrüsen und die Gebärmutter können sich entzünden. Diese Auswirkungen einer Scheinträchtigkeit bedürfen selbstverständlich medizinischer Behandlung.

Um deine Hündin in dieser Zeit besonders zu unterstützen, solltest du auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung achten. Zudem kann es hilfreich sein, Spielzeuge und Kissen wegzuräumen, bis der Nestbautrieb und der übersteigerte Schutzinstinkt nachgelassen haben. Zudem ist es möglich, deine Hündin medikamentös zu behandeln, bis ihr Hormonhaushalt wieder im Gleichgewicht ist.

So kannst du deiner Hündin bei einer Scheinträchtigkeit helfen

Biete deiner Hündin während der Scheinschwangerschaft genügend geistige und körperliche Beschäftigung. Spiele mit ihr, mache Spaziergänge und gib ihr Aufgaben, die sie geistig fordern und ihre Aufmerksamkeit von den Anzeichen der Scheinschwangerschaft ablenken.

Die Ernährung deiner Hündin kann während der Scheinschwangerschaft angepasst werden. Du kannst die Futtermenge reduzieren oder zu einer speziellen Diät für scheinschwangere Hündinnen wechseln, die einen niedrigeren Fettgehalt hat. Dies kann helfen, die Hormonproduktion zu regulieren und die Symptome zu lindern.

Gib deiner Hündin während der Phase der Scheinschwangerschaft zusätzliche Aufmerksamkeit und Zuwendung. Streicheleinheiten und liebevolles Verhalten können dazu beitragen, ihre Stimmung zu verbessern und sie zu beruhigen. Achte darauf, welche Signale dir deine Hündin sendet. Möglicherweise möchte sie lieber für sich sein und zieht sich zurück. Lass ihr ihren Freiraum und sorge dafür, dass sie sich nicht gestört oder gestresst fühlt.

Wichtig ist, dass Scheinschwangerschaften bei Hündinnen unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Bei schweren oder wiederkehrenden Symptomen ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um weitere Maßnahmen zu besprechen. Auf diese Weise können andere gesundheitliche Probleme, die das Verhalten deiner Hündin begünstigen, ausgeschlossen werden.